EXCALIBUR
Vorgestellte Routen:
- Troja
- Excalibur
- Lancelot
- Blaue Lagune
- Niagara
Troja
Lohnende Kletterei im linken Bereich des markanten Pfeilers. Die abwechslungsreiche und recht anhaltende Kletterei folgt einer markanten Linie zum Pfeilerkopf. Die teilweise etwas knappe Absicherung kann mit mobilen Sicherungen gut ergänzt werden. Erwähnenswert ist die zweitoberste Länge (7a), die einige zünftige Hakenabstände aufweist.
Excalibur
Eine der ersten Sportkletter-Routen an den Wendenstöcken und ein echter Klassiker, dessen Nimbus durch Ueli Stecks Free Solo Begehung noch genährt wurde. Logische Linie durch die
Schwachstelle des Excaliburpfeilers. Meist gute Felsqualität und recht homogene Schwierigkeit. Die erste Seillänge am eigentlichen Pfeiler ist gleich die Schlüssellänge: Senkrechte, feingriffige
Plattenkletterei. Es dürfte eines der schönsten, aber auch schwierigsten 6b in der Gegend sein.
In der zweiten Länge des Peilers klettert man vom dritten (und letzten) BH leicht rechtshaltend in schönem, leichter werdendem Fels hoch zum neuen Stand. Auf halbem Weg gibt es die Möglichkeit, eine Sanduhr zu fädeln und/oder Camalots zu legen.
Die sechste Länge des Pfeilers hat nach dem ersten BH und einer Sanduhr ein gefährliches Run-Out. Dieses kann mit einem 0.3 und einem 0.4 Camalot entschärft werden (kleine horizontale Risse,
nicht ganz offensichtlich). Es wird nächstens noch ein zusätzlicher Bolt gesetzt.
Die Route wurde von Michal Pitelka und Peter von Känel im August 2010 saniert. Sämtliche fixe Sanduhrschlingen wurden rausgeschnitten und teilweise durch Inox-Bohrhaken ersetzt. Insgesamt stecken
in den acht Seillängen zwischen den ebenfalls erneuerten Inox-Ständen 25 Bohrhaken und zwei Normalhaken. Damit wurde die gesamte Anzahl der fixen Sicherungspunkte leicht reduziert. Die oberste
Seillänge kann neu direkt in der Falllinie des Gipfels geklettert werden; ca. 6b, grossgriffig und athletisch. Die Route weist immer wieder gute Placements für mobile Sicherungen auf. Daher wird
die Mitnahme von folgendem Material empfohlen: Ein Satz Camalots Grösse 0.3-1, evtl. ein paar mittelgrosse Keile und ein bis zwei Schlingen zum Fädeln von Sanduhren.
Die zwei Seillängen des Vorbaus verfügen nun auch über topsolide Stände, die handgebohrten Zwischenhaken wurden allerdings nicht ersetzt.
Bilder zur Route (2010)
Lancelot
Ähnlicher Charakter wie die Excalibur, aber etwas schwieriger. Einige Griffe sind scharf und erfordern entweder genug Hornhaut oder eine gewisse Schmerztoleranz. Die Absicherung ist trotz einigen
etwas weiteren Hakenabständen gut.
Blaue Lagune
Kühne Linie entlang des markanten blau-grauen Wasserstreifens. Ein Klassiker mit hohem Erlebniswert und einer gewissen Ernsthaftigkeit. Die Schlüssellänge ist mit 7b+ markant schwerer als die
restlichen, auch nicht zu unterschätzenden Längen. Obwohl an einigen Stellen im Wasserstreifen eine eigenartige Staubschicht auf den Griffen und Tritten liegt, ist die Felsqualität allgemein
gut.
Bezüglich Absicherung ist das berüchtigte Run-Out in der Schlüsselstelle erwähnenswert. Der Sichernde sollte sich so einrichten, dass er vom Stand aus Sichtkontakt zum Vorsteigenden hat und einen
allfälligen (und wahrscheinlichen) Sturz in der Schlüsselstelle dynamisch sichern kann.
Niagara
Abwechslungsreiche Route, die Leisten-, Platten-, Riss- und Wandkletterei abfragt. Trotz der etwas eckigen Linienführung in der Schlüssellänge (Seilzug) gehört sie zu den schönsten Routen in diesem Sektor. Ansonsten ist die Schlüssellänge luftig, steil und athletisch. Bei Schneeresten auf den Bändern und Gewittern besteht latente Steinschlaggefahr. Die Absicherung ist – wie vom Erschliesserteam gewohnt – durchdacht und eher sparsam. Ein paar kleine Friends als Ergänzung sind nützlich; die Keile kann man zuhause lassen.