REISSEND NOLLEN

Vorgestellte Routen:

  • Tsunami
  • Caminando
  • Millenium
  • Sawiris
  • Spasspartout
  • Nachtexpress
  • Rockmatic
  • Via Italia
  • Zyland

 

Tsunami
Toproute. Lange, anhaltend schwere Kletterei in durchgehend hervorragendem, kletterfreundlichem Fels. Auch die weniger schweren Längen sind echte Perlen. Die eindrückliche, ausgesetzte Linie ist vorausschauend und ohne überflüssige Bolts erschlossen. Weite Hakenabstände können an mehreren Stellen mit Friends und Keilen gut entschärft werden, erfordern aber trotzdem etwas Sportsgeist. 
Bilder zur Route 


Caminando
Abwechslungsreiche, lange Route (500 m) mit einigen Platten und Wasserrillen. Sehr gute Felsqualität und schöne Linie; sie gehört zu den besten Routen an Wenden. Die Absicherung ist gut. Es lohnt sich, früh zu starten und zügig zu klettern, denn die Route wird zuoberst nochmals schön steil, sehr griffig und teilweise recht ausgesetzt. Friends können gelegentlich verwendet werden; besonders in der letzten Länge. 

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Millenium
Auf drei einfache, mässig schöne Aufwärmlängen folgen sechs Seillängen knapp senkrechte Wandkletterei bis auf das Biwakband. Diese Längen sind – bis auf eine Einzelstelle – homogen und schön. Nischen und Bänder sind in diesem Teil Mangelware. Nach dem Biwakband ändert sich der Routencharakter radikal: Es gibt mehrere schwere, athletische Passagen und der immer noch kompakte Fels ist teilweise brutal scharf. 
Die Route ist bei vergleichbarer Länge etwas schwerer und anstrengender als die Caminando, ist aber etwas besser abgesichert. Friends und Keile kann man zuhause lassen. 
Das Abseilen geht zügig: Vom Gipfel kommt man in drei Etappen aufs Biwakband (45 m, 40 m, 50 m), wobei die dritte Etappe sehr luftig ist und man ein Auge auf das Seilende haben muss. Unten ist die beste Variante das Abseilen über Spasspartout. 
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Sawiris
Die Sawiris führt durch bemerkenswert kompakten, ausgewaschenen Fels und ist ein Muss für Freunde technisch anspruchsvoller Wandkletterei. Die ersten zwei Seillängen sind von moderater Schwierigkeit und bieten gute Gelegenheit, sich an die charakteristische, für diesen Sektor typische Kletterei zu gewöhnen. Ab der dritten Länge geht's dann zur Sache: Der Fels ist zwar nur knapp senkrecht, aber eben auch nur knapp strukturiert. Mit den Seillängen vier und fünf überwindet man eine erste, leicht überhängende Zone. Danach folgt eine etwas einfachere Länge, bevor das Technik-Repertoire nochmals geprüft wird. 
Erwähnenswert ist die Schärfe des Felsens an manchen Stellen, welche die Fingerkuppen rasch abraffelt. Aufgrund der anspruchsvollen, sehr anhaltenden Kletterei sollte auch eine geübte Seilschaft für die acht Seillängen ca. sechs Stunden Kletterzeit einplanen. Abgesichert ist die Route solide und durchdacht. Mobile Sicherungsgeräte können in diesem kompakten Fels kaum eingesetzt werden. 
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Topo

 

Spasspartout

Die mit Abstand einfachste Sportklettertour an den Wendenstöcken mit unkompliziertem Zustieg bietet auf  9 Seillängen eine gute Möglichkeit, zum ersten Mal den legendären Wendenfels unter die Finger zu nehmen. Trotzdem sollte man die Tour nicht unterschätzen. Zwischendurch muss man auch mal ein paar Meter vom Haken wegklettern und die Bewertung ist korrekt, aber eher hart. Die Felsqualität ist über weite Strecken erfreulich gut. Somit gehört die Spasspartout im Berner Oberland sicher zu den besten Mehrseillängentouren diesem Schwierigkeitsgrad.

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Nachtexpress

Mit "nur" 8 Seillängen ist der Nachtexpress eine der kürzeren Routen im Gebiet und kann somit auch gut geklettert werden, wenn man keinen ganzen Tag zur Verfügung hat. Der Grossteil der Kletterei ist ausgesprochen schön und zum Klettern einiger Passagen ist ein fundiertes Technik-Repertoire hilfreicher als eine überdimensionale Blockierkraft. Bezüglich Bewertung sollte man die Route nicht unterschätzen, schliesslich stammt die Route aus dem Jahr 1989 und zu dieser Zeit galt ein 6b+ noch etwas.

Die Hakenabstände sind teilweise recht weit und kleine Camalots (Grössen 0.3 bis 1) können an mehreren Stellen sinnvoll eingesetzt werden.

Das Abseilen geht rassig. Vom letzten Stand der Route leicht rechtshaltend runter aufs Band und von dort über die Rockmantic zurück zum Einstieg.

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Rockmantic 
Die Route ist schön, lang und anspruchsvoll . Sie gehört zu den anstrengenderen Linien im Gebiet. 
Nach dem gut abgesicherten, zügig kletterbaren Vorbau wird die Route im zweiten Teil bezüglich Absicherung deutlich ernsthafter. Die Wandkletterei, meist um 6c, ist super, jedoch auch für routinierte Kletterer zeitraubend. Für den Durchstieg sollten mindestens neun Stunden eingeplant werden. Der Routenverlauf ist – nicht untypisch für die Erschliesser – mit einigen Ecken versehen. 
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Via Italia
Kurze, aber knackige und sehr lohnende Route von Michal Pitelka und Dana Wyden in meist gutem bis hervorragendem Fels. An einem Tag mit unsicherem Wetter kann man hier vielleicht noch einsteigen, denn man kann einen raschen Rückzug machen und findet im nahen Biwak Unterschlupf (und ein Topo). Die sechs langen Seillängen sind mit solidem Hakenmaterial ausgerüstet, das allerdings – wie bei Michal zu erwarten – eher zurückhaltend verwendet wurde. Einige der Bolts sind nicht einfach zu klinken. Es macht Sinn, ein paar kleine Friends und evtl. ein paar Keile mitzunehmen. Die erste und letzte Länge finde ich deutlich schwerer als angegeben; die Längen dazwischen dürften stimmen. Der obligatorische Schwierigkeitsgrad liegt vielleicht so um 6c+. Leider sträubt sich Michal gegen eine Veröffentlichung dieser schönen Route. 
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Zyland
Nach einer etwas splittrigen ersten Länge sehr abwechlslungsreiche Kletterei an meist prächtigem Fels. Die schöne Schlüssellänge ist athletisch und gutgriffig, aber nicht ganz einfach zu lesen. Als Ergänzung zur (recht guten) Absicherung lohnt es sich evtl. noch, ein paar wenige eher kleine Camalots mitzunehmen. 
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